Sprachkalender der Deutschen Gebärdensprache

Auch für das Jahr 2023 haben Wissenschaftler*innen des Gebärdensprachlabors der Universität Göttingen einen Sprachkalender zur Deutschen Gebärdensprache (DGS) entwickelt. Der Abreißkalender bietet eine abwechslungsreiche Mischung aus Wortschatz, Grammatik, Gesprächssituation, Kultur und Wussten Sie schon …?. Im Mittelpunkt stehen über 950 Fotos von Gebärden, die mit 13 tauben Menschen und einem Coda (Children of Deaf Adults, engl. Bezeichnung für hörende Kinder tauber Eltern) aufgenommen wurden, ergänzt durch zahlreiche Fotos von Handformen der Gebärden in Großansicht. Zudem hat die taube Illustratorin Jana Haring mehrere Zeichnungen angefertigt.

Der Kalender richtet sich sowohl an Menschen, die sich ohne Vorwissen mit der DGS beschäftigen wollen, als auch an taube und hörende Menschen mit Gebärdensprachkenntnissen. Für ein besseres Verständnis sind alle Gebärden mit Pfeilen für die Bewegung versehen. Darüber hinaus können mehrere gebärdete Übungsvideos über QR-Codes und Links abgerufen werden.

Nina-Kristin Pendzich und Thomas Finkbeiner mit dem Gebärdensprachkalender 2023. Foto: Pendzich.

Herausgeber*innen des im Helmut Buske Verlag erschienenen Kalenders sind Nina-Kristin Pendzich und Thomas Finkbeiner. Pendzich wurde an der Universität Göttingen zum Thema „Lexikalische nichtmanuelle Markierungen in der Deutschen Gebärdensprache (DGS)“ promoviert: Sie leitet seit 2017 das Gebärdensprachlabor der Universität Göttingen und unterrichtet Germanistische Linguistik mit Schwerpunkt in der DGS. Sie ist außerdem Mitglied der Redaktion der Fachzeitschrift „Linguistische Berichte“. Finkbeiner ist staatlich geprüfter Gebärdensprachdozent und -dolmetscher für DGS und International Sign. Er arbeitet seit 2017 am Seminar für Deutsche Philologie der Universität Göttingen als Dozent für die DGS.

Thomas Albert Finkbeiner, Nina-Kristin Pendzich. Sprachkalender der Deutschen Gebärdensprache 2023. Helmut Buske Verlag. ISBN 978-3-96769-180-1. 18,90 Euro.

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