Buchtipp: Menschen im Weltgarten

In Zeiten des eingeschränkten sozialen Lebens können wir in Büchern andere Gedanken entdecken. Zum Beispiel nimmt uns Prof. Dr. Heinrich Detering mit in den Weltgarten.

Dynamische Wechselbeziehungen
In seinem Gedicht „Die Alpen“ schildert Albrecht von Haller die Schönheit des Enzians in farbigen Metaphern und verweist auf die botanische Beschreibung in seinem Katalog der Schweizer Pflanzen. So verband er die objektive Naturkunde mit der subjektiven Naturdichtung. Seit dem frühen 18. Jahrhundert öffnet die Literatur den Blick auf die dynamischen Wechselbeziehungen alles Lebendigen, mit dem Menschen mittendrin. Der Göttinger Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Heinrich Detering analysiert in seinem Buch literarische Texte von der frühen Aufklärung bis zum Ende der Goethezeit: Lehrgedichte und gelehrte Abhandlungen, Reisebeschreibungen und „dichterische Prosa“ von Haller bis Humboldt. Er arbeitet Beobachtungen, Anschauungen, Modelle und Deutungen von Natur heraus und ebenso, wie darin das „Mitsein“ von Menschen und ein Katastrophenbewusstsein wahrgenommen und gestaltet wird. Die untersuchten Texte erscheinen ihm exemplarisch „als Laboratorium von Anschauungsformen und Denkweisen“ über das, was wir heute ökologisch nennen.

Heinrich Detering: Menschen im Weltgarten. Die Entdeckung der Ökologie in der Literatur von Haller bis Humboldt, Wallstein Verlag Göttingen 2020, 464 Seiten, ISBN 978-3-8353-3626-1, 36,90 Euro, eBook ISBN 9783835344518, 29,99 Euro, https://www.wallstein-verlag.de/9783835336261-menschen-im-weltgarten.html

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