„In viele Hausarbeiten fließt so viel Mühe und Energie, es ist schade, wenn die in der Schublade versauern“, sagt Wiebke Stein, Bachelorstudentin der Soziologie und Politik. Zusammen mit einem Kommilitonen entwickelte sie die Idee einer Online-Plattform, auf der wissenschaftliche Hausarbeiten von Studierenden publiziert werden können. 2022 wurden sie dafür im studentischen Ideenwettbewerb mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Nun ist die erste Ausgabe der „Göttinger Arbeiten aus Sozial- und Politikwissenschaft“ (Gasp) erschienen.
„Die Erfolgsgeschichte der Anime“, „Körperdarstellungen in Memes“ und „Intergeschlechtlichkeit im Leistungssport“ und vieles mehr: Die Themen von Gasp sind so breit gefächert wie die Studiengebiete der Sozialwissenschaftlichen Fakultät. Inzwischen ist auch das Fach Geschichte dazugekommen. So finden sich auch Artikel über die Auflösung der Klöster in Großbritannien oder über den Wahlkampf Bush gegen Kerry in der Gasp.
Einreichen kann jede*r Student*in der Sowi-Fakultät und der Geschichte. Das Redaktionsteam trifft aus den anonymisierten Einreichungen eine Vorauswahl. Diese Arbeiten werden von einem Board of Review begutachtet und empfohlen oder auch abgelehnt. Dem Board of Review gehören Dozierende und wissenschaftliche Mitarbeiter*innen an. So soll eine hohe Qualität gewährleistet werden.
Das gesamte Team arbeitet ehrenamtlich. „Die Arbeit macht mir unglaublich viel Spaß“, so Stein. „Ich habe unheimlich viel über Projektmanagement und Technik gelernt“. Unterstützt wurde das Team beim Aufbau der Online Zeitschrift mit Softwarelösungen und Expertise von der SUB. Jeder Artikel hat einen eigenen Doi und kann dadurch schon als erste wissenschaftliche Veröffentlichung für das Bewerbungsprofil der Autor*innen genutzt werden.
„Man muss sich in andere Themen reindenken, das ist sehr bereichernd“, sagt Sarah Sophie Lange vom Redaktionsteam über ihre Motivation. Sie studiert Geschichte, Englisch und Slawistik und ist kurz nach Beginn der ersten Arbeiten zu Gasp dazugekommen. Momentan besteht das Redaktionsteam aus fünf bis zehn Student*innen. Neuzugänge sind herzlich willkommen. „Wir freuen uns auf alle, die Lust und Interesse haben, sich mit sozialwissenschaftlichen und geschichtlichen Themen auseinanderzusetzen“, so Stein. „Der akademische Austausch über den eigenen Tellerrand lohnt sich“, ergänzt Lange.