Beim Aktionstag „Science goes City“ am 5. Mai 2024 kommt die Wissenschaft aus den Laboren, Bibliotheken, Büros und Hörsälen zu den Bürger*innen in die Göttinger Innenstadt. An dem verkaufsoffenen Sonntag lockt ab 10 Uhr ein Bühnenprogramm mit Physik- und Chemieshow vor das Alte Rathaus. Von 12 bis 18 Uhr bieten Wissenschaftler*innen der Universität und des Göttingen Campus spannende Einblicke in ihre Forschung – in der Alten Mensa und auf dem Wilhelmsplatz, an Ständen entlang der Weender Straße und um die Johanniskirche sowie direkt in Geschäften der Innenstadt. Der Aktionstag wird von der Universität Göttingen zusammen mit der Göttingen Marketing GmbH und der Stadt Göttingen organisiert.
Mehr als 60 Angebote mit Präsentationen und Mitmachaktionen stehen auf dem Programm. Entsprechend groß ist das Themenspektrum, zu dem interessierte Bürger*innen mit den Forschenden ins Gespräch kommen können. Beispiele sind Avatare und Roboter in Klassenzimmern, Training am OP-Simulator oder die Forschung für eine nachhaltige Energiezukunft. Das Projekt Ortsnamen erklärt, ob Bodensee im Kreis Göttingen etwas mit dem Bodensee in Süddeutschland zu tun hat. Der Wissensdurst der Innenstadtbesucher*innen soll auch mit Texten aus dem Mittelalter und der Frühen Neuzeit zum Thema Essen und Trinken gestillt werden – mit Rezepten und Benimmregeln, aber auch Sauf- und Fressliedern.
Wissenswertes rund um fleißige Bienen und andere Blütenbesucher präsentiert Prof. Dr. Catrin Westphal mit ihrem Team im Geschäft Contigo an der Langen Geismarstraße. Sie informieren über ihre Projekte, in denen es um den Schutz und die Förderung von Insekten und Spinnen in der Agrarlandschaft geht, und erklären, was diese für das Ökosystem Landwirtschaft leisten. Dabei stehen die Bestäubung und biologische Schädlingskontrolle im Vordergrund. Außerdem bereitet das Team ein Bienenquiz und weitere Mitmachaktionen vor.
„Die Themen Insektenschutz und nachhaltige Landwirtschaft werden aktuell in der Öffentlichkeit diskutiert. In persönlichen Gesprächen können wir zu einem besseren Verständnis der Bedeutung der Biodiversität in Agrarsystemen beitragen“, sagt Westphal. „Zudem macht es uns viel Spaß, Menschen für unsere Forschung zu begeistern.“
Schon im Jahr 2019 war ihre Arbeitsgruppe bei einem Aktionstag in der Innenstadt dabei. Brainstorming, Kekse backen, Poster gestalten und dann die aktive Standbetreuung – das ganze Team machte mit Freude mit. Westphal erinnert sich an spannende Gespräche, Aha-Erlebnisse beim Bienenquiz und ein klebriges Vergnügen, als Kinder Bienen- und Blumenkekse mit buntem Zuckerguss verziert und so Artenvielfalt dargestellt haben.
Auch das Graduiertenkolleg „Der Einfluss funktionaler Eigenschaften beigemischter Koniferen auf die Funktionsweise von Rotbuchenökosystemen“ bereitet erneut einen Stand vor, der im Geschäft Wiederholdt an der Prinzenstraße zu finden ist. Hier geht es um die Frage, ob Mischwälder aus Laub und Nadelbäumen eine Antwort auf zukünftige Herausforderungen im Klimawandel sind. „Wissenschaft zu vermitteln macht Spaß, ist wichtig und unsere Pflicht“, sagt Doktorandin Rebecca Schwutke und verweist auf die Finanzierung von Wissenschaft aus öffentlichen Mitteln.
Beim Aktionstag möchte sie ihre Leidenschaft für ihre Forschung mit anderen Menschen teilen und ist neugierig auf die Fragen und Anmerkungen. Schwutke plant zu veranschaulichen, wie eine wissenschaftliche Messung im Wald abläuft und was heutzutage alles möglich ist. „Ich freue mich auf die Gespräche mit Leuten, denen Bäume und Wälder genauso am Herzen liegen wie mir. Ich hoffe, dass ich die Menschen dazu anregen kann, darüber nachzudenken, wie viel wir bereits über Bäume und Wälder wissen – und was es noch zu untersuchen gilt.“