Lange Tour für einen guten Zweck

Schneebedeckte Berge auf der Carretera Austral (Chile) – Foto: privat

Einmal die Westküste hochfahren von der Südspitze des amerikanischen Doppelkontinents bis nach Alaska. Das war der Traum der Göttinger Studentinnen Antonia Staacke und Laura Möller. Seit Oktober sind sie auf Tour und lassen die ganze Welt an ihren Etappen teilhaben. Auf ihrer Webseite und auf Instagram dokumentieren sie in Tagebucheinträgen, Fotos und Videos ihre Erlebnisse.

Rund 24.000 Kilometer wollen die beiden jungen Frauen insgesamt auf dem Rad zurücklegen – von Patagonien bis nach Alaska. Los ging es am 18. Oktober 2022, ein Jahr später, am 18. Oktober 2023 wollen sie ihr Ziel erreicht haben. Startpunkt der Reise war Ushuaia, die südlichste Stadt der Welt. Mittlerweile haben sie Argentinien durchquert und Bolivien erreicht.

Hitze, Gegenwind, überraschende Übernachtungsmöglichkeiten in Polizeistationen oder Vorgärten – obwohl die beiden Radlerinnen die Reise gut vorbereitet haben, stehen sie immer wieder vor neuen Herausforderungen, erleben aber auch viel Unterstützung. Gut 100 Kilometer beträgt das tägliche Streckenpensum im Durchschnitt – es variiert natürlich stark nach der Anzahl der zurückgelegten Höhenmeter und der Beschaffenheit der Straßen, die von Schotterwegen bis zu Autobahnen reichen. Spektakuläre Naturanblicke und viele warmherzige, aber auch manche skurile Begebenheiten, von denen sie auf ihrer Website berichten, sind ein verdienter Lohn für die Strapazen.

Staacke studiert im Master „Geographie: Ressourcenanalyse und -management“; Möller will Lehrerin für Geographie und Englisch werden und studiert im Master of Education. Sie kennen sich aus einer WG in Göttingen und teilen die Liebe zum Ausdauersport. Was hat die beiden zu einer solchen Tour veranlasst? „Wir möchten unsere physischen und psychischen Grenzen austesten, ein soziales Projekt unterstützen und andere Menschen, insbesondere Frauen, dazu ermutigen, ihre eigenen Visionen zu verwirklichen“, schreiben sie auf ihrer Webseite über ihre Motivation.

Ihre Reise hat einen guten Zweck: Sie sammeln für World Bicycle Relief. Diese Organisation kauft Fahrräder für Menschen in ländlichen Gegenden und verhilft so zu mehr Mobilität. Ihr erstes Ziel von insgesamt 5.000 Euro haben die beiden dabei schon längst überschritten, nun haben sie die Zielsumme noch einmal kräftig hochgesetzt auf 14.700 Euro. Da ein Rad 147 Euro kostet, hätten sie am Ende der Tour 100 Menschen den Schulweg oder den Weg zur Arbeit erleichtert, vielleicht sogar ermöglicht.

Webseite www.longest-ride.org
Instagram @longest.ride22
Spendenkampagne: https://join.worldbicyclerelief.org/LONGESTRIDE/challenge

Die 1.000 Kilometer-Marke haben Antonia Staacke und Laura Möller kurz vor El Calafate (Argentinien) geknackt – Foto: privat

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