Ein kleines Bergland im Südkaukasus hat es Prof. Dr. Siegfried Siegesmund vom Geowissenschaftlichen Zentrum Göttingen angetan. Armenien ist das Land der Steine und der schroffen Gebirge, das älteste christliche Land der Erde mit knapp 24.000 katalogisierten Denkmalen, einer eigenständigen Architektur und einer reichen Kulturgeschichte.
Zu entdecken gibt es eine Vielzahl von Kirchen und Klöstern, die reich verzierten Kreuzsteine und Stelen, Höhlenmalereien und Felsritzungen. Weitere Reize des Landes sind viel unberührte Natur, die Tradition des Weinanbaus und das Lawasch-Brot, das seit 2014 zum immateriellen Unesco-Weltkulturerbe gehört.
Gemeinsam mit Kolleg*innen aus Göttingen und Armenien hat Siegesmund all dies in einem reich bebilderten, zweisprachigen „Reiseband“ festgehalten. Als Geologe hat er selbst Schwerpunkte gesetzt: Er präsentiert die tektonischen Prozesse in der Erdgeschichte und die vulkanische Landschaft sowie den Reichtum an Mineralienvorkommen und an hochwertigen Natursteinen, die in der Architektur verwendet werden. Wie herausfordernd die Konservierung und Restaurierung der Bauwerke aus Naturstein ist, wird in seiner Zusammenfassung „Tuff-Werksteine in der historischen Architektur Armeniens“ deutlich.
Siegfried Siegesmund (Hg.): Armenien. Kultur – Natur – Menschen, Mitteldeutscher Verlag 2022, 452 Seiten, ISBN 978-3-96311-550-9, 40 Euro