Orthopädietechnische Versorgung direkt am Patienten

Studierende stellen ein gemeinsames Forschungsprojekt auf der Weltmesse der Orthopädietechnik vor – Foto: PFH Private Hochschule Göttingen

Mit dem Bachelor-Studiengang Orthobionik hat die PFH Private Hochschule Göttingen bereits 2011 ein deutschlandweit einzigartiges akademisches Qualifikationsangebot im Bildungsverbund mit der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) ins Leben gerufen. Der achtsemestrige praxisorientierte Studiengang bereitet auf die eigenverantwortliche, anspruchsvolle und komplexe orthopädietechnische Versorgung direkt am Patienten vor.

In dem interdisziplinären Studiengang Orthobionik vereint die PFH praktisches Know-how aus der Orthopädietechnik und den Fachdisziplinen Medizin, Biomechanik, Werkstoffkunde, Ingenieurwissenschaften sowie Management. Dreh- und Angelpunkt für die Studierenden ist das „ZHT Zentrum für Healthcare Technology“ im Hauptgebäude der Universitätsmedizin Göttingen. Auf rund 800 Quadratmetern Fläche auf zwei Etagen stehen eine moderne orthopädietechnische Werkstatt, ein Ganglabor, Plätze zur Patientenversorgung sowie Hörsäle, Seminar- und Büroräume zur Verfügung.

Dass die hervorragende Infrastruktur im Uniklinikum von den Studierenden genutzt werden kann, ist unter anderem durch Dr. Frank Braatz, Professor für Medizinische Orthobionik an der PFH, möglich. Er bildet als Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Physikalische und Rehabilitative Medizin sowie Kinderorthopädie an der UMG die entscheidende Schnittstelle. „Wir binden die Orthobioniker vom ersten Tag an über OP-Hospitationen, Teilnahme an Patientensprechstunden und bei der anwenderorientierten Forschung in den Klinikalltag ein“, erklärt Braatz die Besonderheit der Kooperation. Gelehrt wird in kleinen Gruppen und inklusiver intensiver Betreuung durch das zehnköpfige ZHT-Team.

„Der Studiengang zeigt, wie Hochschulen an einem Standort kreativ, nachhaltig und zugleich pragmatisch zusammenarbeiten und damit über die Region hinaus eine nationale sowie internationale Wahrnehmung erzielen können“, so Prof. Dr. Frank Albe, Präsident der PFH.

Inzwischen haben mehr als 120 Absolvent*innen das Bachelor- und Masterprogramm erfolgreich abgeschlossen und gehen ihren beruflichen Weg in der Patientenversorgung, in der Forschung und Entwicklung oder im Produktmanagement in der Industrie.

Mit den positiven Erfahrungen der Kooperation von UMG und PFH soll diese nun weiter ausgebaut werden. „Aktuell entwickeln wir mit Unterstützung der PFH das Curriculum für einen englischsprachigen Master-Studiengang. Ziel ist es, den klinischen Schwerpunkt Technische Orthopädie/Orthobionik an der UMG zu stärken und gleichzeitig den Gesundheitscampus mit einem internationalen Masterangebot weiterzuentwickeln“, erklärt Prof. Dr. Wolfgang Brück, Sprecher des Vorstandes der UMG, das Vorhaben. Auch hierbei ist das Ziel, durch die gemeinsame Nutzung der Räumlichkeiten, das interprofessionelle Lernen und den Austausch von Lehrkompetenzen, aber auch durch gemeinsame Forschungsprojekte die Vernetzung zu stärken und damit ein modernes, wissensbasiertes und gleichzeitig internationales Angebot zu schaffen.

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